Das Erstgespräch in der systemischen Beratung und Therapie
- micaneumann
- 5. Juni
- 3 Min. Lesezeit

"Niemand kann einen anderen davon überzeugen, sich zu ändern. Jeder von uns hat eine Tür zur Veränderung, die nur von innen geöffnet werden kann." Virginia Satir
Ja! Jeder entscheidet selbst, ob er oder sie Hilfe von außen in Anspruch nehmen möchte. Manchmal braucht es hierzu auch die Unterstützung der Sorgeberechtigten, falls die Person noch jünger bist.
Stets jedoch ist es ein großer Schritt und nicht selten mit ambivalenten Gefühlen verbunden:
Möchte ich wirklich etwas verändern? Muss ich das nicht alleine schaffen? Darf ich mir etwas Gutes tun, indem ich eine Therapie mache? Wird es sich gut anfühlen darüber zu sprechen? Wird mir die Therapeutin sympathisch sein? ...
Menschen, die diese oder ähnliche Zweifel haben, möchte ich dazu ermutigen, sich bei mir zu melden. Ein erstes, kostenloses Telefonat, ein erster Mail- oder Chat Kontakt kann ganz sicher erste Unsicherheiten nehmen und Klarheit bringen : Ob ein Erstgespräch bei mir ein nächster, hilfreicher Schritt sein kann. Gemeinsam besprechen ich mit den anfragenden Personen, ob sie mit ihrem Anliegen bei mir richtig sind und ob die Gespräche in Präsenz oder per Video stattfinden sollen. Auch können erste wichtige Fragen geklärt werden.

Und dann ist er da, der Termin für das Erstgespräch!
Folgendes wird im ersten Gespräch passieren:
(dieses dauert i.d.R. 90 Minuten)
Kennenlernen
Klärung des Anliegens
Ziel- und Auftragsklärung
Je nach Zeit und Bedarf: Einstieg in den Prozess
Klärung des weiteren Vorgehens (Kontrakt)

Kennenlernen: Es gibt genügend Zeit sich kennenzulernen und zu entscheiden, ob miteinander gearbeitet werden möchte. Die Kernfrage für die Klientin/den Klienten kann sein, ob er/sie sich gut aufgehoben fühlt bei mir.
Ich berichte zudem gerne, wie ich arbeite, welche therapeutische Haltung ich einnehme und wie die Termine künftig ablaufen könnten.

Klärung des Anliegens: Durch gezielte Fragen beschreibt mir die Klientin/der Klient ihr/sein Anliegen. Es gibt viel Raum darüber zu sprechen, welches Thema aktuell bewegt und beschäftigt und welche Gefühle und Emotionen damit verbunden sind.
In der Systemischen Therapie wird der Fokus darauf gelegt, was zwischen den Menschen passiert. Wir alle sind Teil eines Systems. Unser Verhalten ist immer auch eine Wechselwirkung mit dem Verhalten der Menschen in meinem System. Daher beziehe ich in der Erkundung der Situation immer auch die Familie/Freunde/Kolleg*innen im Gespräch mit ein ohne dass diese Personen anwesend sein müssen.

Ziel- und Auftragsklärung: Nun werden gemeinsam ein Hauptanliegen und gewünschte Ziele und Ergebnisse formuliert. Dieser Schritt ist für beide Seiten sehr wichtig, damit in der künftigen Beratung nicht der Fokus aus den Augen verloren wird.

Einstieg in den Prozess: Vor allem bei kurzen Coachingprozessen, kann bereits beim ersten Termin ein Erkunden von Bearbeitungs- und Lösungsebenen stattfinden.
Dies hängt sehr von dem Anliegen und der individuellen Situation ab.

Klärung des weiteren Vorgehens (Kontrakt): In diesem Teil des Gesprächs finden gemeinsame Entscheidungen zum Setting statt, zum Abstand zwischen den Terminen, zur Dauer und zur allgemeinen Prozesslänge. Manche dieser Fragen können auch noch offen bleiben.
Es ist Teil unseres Lebens, dass wir Momente haben in denen wir nach Halt, Unterstützung und Orientierung suchen. Und es ist ganz wichtig: Man muss nicht warten, bis es einem ganz schlecht geht und man am Boden ist. Verantwortungsvoll mit sich selbst umzugehen und sich Hilfe zu suchen ist aus meiner Sicht ein sehr wichtiger Aspekt wenn es um die psychische Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden geht.
Daher: Wenn Du Themen hast, die Dich belasten. Wenn es Dir nicht gut geht und Du dies gerne in einer offenen, wertschätzenden und sicheren Atmosphäre anschauen möchtest, dann melde Dich gerne bei mir.
Sich anvertrauen
Mut haben, sich zu öffnen
und damit sich selbst zu begegnen.
Mit all den Verletzungen, den Wunden und Narben
aber auch den Stärken und dieser Kraft!
nicht verurteilt oder bewertet - sondern einfach
wahrgenommen zu werden
Und dann...
hinschauen- wahrnehmen- fühlen
in einem sicheren Raum
das Gefühl von Halt erfahren
Neue Perspektiven einnehmen
Und: Schritt für Schritt neue Wege finden!
Herzlichst,
Eure Mica
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